Wolf Hoffmann

(1888-1962)

Wolf Hoffmann wurde 1898 in Wernigerode geboren und war deutscher Maler und Radierer. Er besuchte die Preußische Kadettenschule und war im Ersten Weltkrieg Soldat in Frankreich. Hoffmann studierte Architektur an der Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg, wandte sich aber der Malerei und Druckgrafik zu. Im Zweiten Weltkrieg wurden fast alle seine Werke durch Kriegshandlungen vernichtet. Hoffmann war seit 1931 mit der Schauspielerin Karin Evans verheiratet. Wolf Hoffmann starb 1979. Er hinterließ zahlreiche Werke vor allem mit Landschaften, figürlichen oder Blumendarstellungen, Radierungen sowie einige Holz- und Linolschnitte.

„Seit 45 Jahren lebe ich als Maler in Berlin. Seitdem ist einiges Wasser die Spree hinuntergeflossen, viele ‚große‘ und kleine Namen, viele Kunstanschauungen, viel Lärm und viele Hoffnung rannen mit. Es gab die große Zeit von 1920- 1933, als Berlin eine echte und freie Kunststadt war, als das Publikum noch die Ausstellungen besuchte und die Maler noch nicht die Publicity erfunden hatten. Es gab das ‚12jährige Reich‘, das die Kunst ausmerzte. Und es kam das mühselige Wiederbeginnen nach 1945. Als ich, um 1925, Anfänger war, stürzte ich mich ziemlich unbekümmert ins lebhafte Kunstleben: Erste Ausstellung in der damals sehr turbulenten Juryfreien. 1927 gelang es mir, zum ersten Mal, einen Wandplatz in der Akademie am Pariser Platz zu erobern, wo Liebermann ein strenges Regiment führte. Viele junge Ausstellungen wurden gemacht und von der Kritik gefördert (Paul Westheim). Paul Cassirer zeigte drei Generationen in zwei schönen Ausstellungen, ich gehörte zu den Jüngsten. Meine erste Kollektivausstellung war 1928 in der Galerie Möller, daraufhin erhielt ich für drei Jahre ein Meisteratelier in der ‚Akademie der Künste‘. In der Druckwerkstatt am Steinplatz lernte ich damals das Radierhandwerk, auf derselben Presse, auf der ich noch heute in unserer Hochschule die Platten durchdrehe. Es folgten weitere Ausstellungen, wieder bei Möller 1931, Radierungen in der Galerie Gurlitt 1932, im Stettiner Museum, dessen Direktor Riezler mehrere Bilder erwarb, die in der Nazizeit zerstört wurden. Auch das Kronprinzenpalais hatte ein Bild gekauft und das Kupferstichkabinett einige Radierungen. Es ging alles voran, und dann, mit einem Schlage, war es vorbei. 1934 wurden alle freien, fortschrittlichen Ausstellungen geschlossen und die Verbände liquidiert (Künstlerbund, Sezession). Vorbei mit dem Malen. Ich erlernte Keramik und bemalte Kacheln und Kachelöfen; der Krieg beendete auch diesen Ausweg, da ich vier Jahre lang Soldat sein mußte. Nach der Schlacht um Berlin, kroch ich aus den Trümmer und sah das Atelierhaus in der Kurfürstenstraße mitsamt den Bildern, Platten und aller Habe abbrennen. Es ging alles weiter. Die erste Kunstausstellung, die Berlin schon 1945 veranstaltete, war ein Zeichen der Besinnung. Die Galerie Schüler, damals in einer Zehlendorfer Gartenvilla, zeigte 1948 meine ersten Nachkriegsbilder. 1949 Gründung der ‚Neuen Gruppe‘. Ich fing wieder an zu radieren. Seit 1950 leite ich an der Hochschule für bildende Künste in Berlin die wiedererstandene Werkstatt für Radierung und seit 1951 eine Klasse für Freie Graphik. Später führte ich als Ergänzung den Siebdruck ein. Seitdem geht es weiter; Berlin ist anders geworden, anders ist auch die Kunst. Es wird mehr denn je produziert, optimistisch und lebendig.“ – Wolf Hoffmann

in: Galerie Gerda Bassenge, Wolf Hoffmann. Ölbilder, Farbradierungen, Aquarelle 1962/ 63, Ausst. Kat., Berlin 1964.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Hoffmann_(Maler)

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