Krause Heinrich

(1885-1983)

Heinrich Krause wurde 1885 in Wien geboren und war ein österreichischer Maler. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Julius Berger, Christian Griepenkerl, Kasimir Pochwalski und Albin Egger-Lienz. Krause war Mitglied der Wiener Secession und des Wiener Künstlerhauses. Neben Ausstellungen in Wien wurden seine Werke in Rom, London, Düsseldorf, Graz, Triest, Genua und Bukarest gezeigt.

Krauses Malerei war anfangs von einer gedeckten Farbigkeit bestimmt und tendierte seit den 20er Jahren zur Formauflösung. In den 50er Jahren begann er Landschaften, Städteansichten und Stillleben zu malen, welche durch seine spontane Gestaltung und seinen sicheren, lockeren Pinselstrich geprägt sind. Eine trockene, fast kreidige Farbpalette ist für sein Werk typisch.

Porträts haben im Schaffen von Heinrich Krause einen hohen Stellenwert. Die Dargestellten sichern sich ihre eigene Welt im Bild durch verschlossene Gestik oder abschweifenden Blick und öffnen sich erst bei näherer Betrachtung. Die bekanntesten Portraits seiner Hand zeigen Franz Lehar, Georg von Schönerer und Max Mell. Besonders ehrlich und aufschlussreich sind die Selbstporträts des Künstlers, die stets als eine Selbstbefragung und regelmäßige Standortbestimmung zu verstehen sind. Während sich Krause in jungen Jahren als selbstbewusster Maler mit ernstem Blick präsentiert, der die Utensilien seiner Profession gekonnt in Szene setzt, sind seine späten Selbstporträts eine beklemmende Vorwegnahme seiner beginnenden Erblindung, die letztendlich sein Schaffen beenden wird. Der Maler spart seine eigenen Augen in den Bildnissen aus und dennoch ist es nicht notwendigerweise ein leerer Blick, auf die der Betrachter stößt, sondern eine direkte, emotionale Vereinnahmung.

Die Landschaftsbilder von Heinrich Krause zeigen neben Einflüssen des französischen Impressionismus und dessen Rezeption in Österreich vor allem eine klare Prägung durch Cezanne. Seine vibrierenden Farbflächen sind Ausgangspunkt für die Entwicklung eines unverkennbar eigenen Stils. Mit oft nur zwei Hauptfarben und einem strengen kompositorischen Aufbau entstehen meist menschenleere, formal stark zurückgenommene Landschaften, die eine stolze Erhabenheit ausstrahlen.
Heinrich Krause gab der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts entscheidende Impulse und sticht aus dieser Periode und ihrem breiten Spektrum an künstlerischen Strömungen und Stilen als singuläre und unbeirrbare Erscheinung hervor.

Quelle: Biografische Daten – https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Krause

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