Allgäu - Frühling im Wäldchen am Hirschbach

Dieses Landschaftsbild von Otto Modersohn wirkt schummrig und verträumt. Er wollte nicht nur eine naturgetreue Darstellung erzielen, sondern auch seine Empfindungen einfließen lassen. Otto Modersohn ließ sich von der Kunst von Paul Cézanne und dem deutschen Expressionimus inspirieren. Dieses Werk ist schlicht und gleichzeitig nuancenreich und erzielt ein intimes Naturgefühl. „Freiheit und Intimität sind die beiden Hauptziele meiner Kunst, beide müssen zusammenwirken, wenn diese reif und echt sein soll. Freiheit ist von höchster Wichtigkeit. Man muß seinem Stoff ganz frei gegenüberstehen Kunst ist eine Neuschöpfung an Hand oder auf Grund der Natur. Darin liegt gerade die Freude beim Schaffen. Ein Bild wird viel besser, das diesen freien Atem hat. Man muß seine Phantasie mit der Natur komponieren. Man muß die Natur nach seinen Vorstellungen umgestalten. Nicht der ist ein großer Maler, der die Natur getreulich wiedergibt, sondern der, der die Natur mit seiner Phantasie erfüllt und diese neu entstehen lässt, wie seine Phantasie sie erschaut.“ (Otto Modersohn, Tagebuch, 17. August 1924)