Frans Masereel

(1889-1972)

Frans Masereel wurde 1889 in Belgien geboren und war Grafiker, Zeichner und Maler. Er besuchte die Kunstakademie in Gent. 1910 siedelte er mit Pauline Imhoff, seiner späteren Ehefrau, nach Paris über, 1915 in die Schweiz. Seine ersten Radierungen und Holzschnitte waren in Zeitschriften erschienen und ab 1917 entstanden die ersten Linol- und Holzschnittfolgen und Bildromane. Nach seiner Rückkehr nach Paris entstanden Aquarelle, welche die Pariser Atmosphäre wiederspiegelten. In Equihen, nahe Boulogne-sur-Mer, malte Masereel rund 100 Bildern, welche ihm internationale Anerkennung brachten. Seine monumentalen Bildnisse wie Femme assise und L’Accordéoniste waren der Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. Frans Masereel starb 1972 in Avignon.

Frans Masereel erschafft aus dem Stoff des Momentanen, Konkreten und Lokalen eine universale Realität. Das Leben der Großstädte, die Straße und das Schicksal der Volksmassen in ihrem historischen Kontext treiben den, für eine humane Welt kämpfenden, Künstler an und werden zur Quelle der Inspiration. Die deutliche Bildsprache seiner Holzschnitte ist dem Rationalismus verpflichtet, entbehrt aber den Sarkasmus eines Otto Dix oder Georg Grosz. Sein Werk bewegt sich geteilt zwischen subjektiven Erfahrungen und objektiv herausgefilterten Verallgemeinerungen, deren Anliegen die Darstellung der ’nackten Wahrheit‘ ist. Der Glaube, dass Kunst etwas verändern kann bewegt den Künstler dazu sich weniger einem avantgardistischen, rein künstlerischen Ziel zu nähern, sondern vielmehr sich mit seinem Symbolvokabular, über zahlreiche Publikationen in Zeitschriften und Journalen, in den Dienst sozialer Gerechtigkeit und Pazifismus zu stellen. Schöpfertum und moralischen Verantwortung gehen für Frans Masereel einher.

In der Malerei entstehen durchaus auch Bilder die hoffnungsvolle, lebensbejahende Sujets aufgreifen. Formal erkennt man den Holzschneider hinter der Arbeit. Starke dunkle Linien verbunden mit großen leuchtenden Farbflächen lassen klare einfach Kompositionen entstehen. Dennoch ist der Duktus ein lockerer und gelöster.

Im Holzschnitt verwendet der Künstler ausschließlich starke schwarz-weiß Kontraste. Seine klaren Formen und Kompositionen sind bestechend komplex. Aus meisterlich gesetzten Linien und Flächen versteht Frans Masereel geschickt Symbole des alltäglichen, dramatischen Weltgeschehens zu machen.

Stilistisch ist Masereel schwer einzuordnen. Zeit seines Lebens blieb er einem Realismus treu der sich am ehesten dem franz. Realismus annähert.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frans_Masereel

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